Welcher Parkettboden passt am besten zu mir?

In diesem Beitrag gehen wir auf die ästhetischen, technischen und ökologischen Faktoren von Parkettböden ein


Einleitung 

An einen Parkettboden werden vielfältige Anforderungen gestellt. Ein Parkettboden soll sich ästhetisch in den Stil eines Raumes einfügen, er soll sich technisch den erwartenden Belastungen standhalten und er soll ökologisch unbedenklich sein. Darüber hinaus soll er all diese Anforderungen zu einem angemessenen Preis bieten. 

Persönliche Bedürfnisse und Raumcharakter 

Die Wahl des richtigen Parkettbodens hängt stark von den persönlichen Bedürfnissen und dem Charakter des jeweiligen Raumes ab. Wohnräume, die viel genutzt werden, benötigen ein robustes Parkett, das täglichen Belastungen standhält. Helle Parkettfarben können kleine Räume optisch vergrößern, während dunkle Hölzer in großen Räumen für eine gemütliche Atmosphäre sorgen. Für Allergiker eignen sich glatte, leicht zu reinigende Oberflächen. In Kinderzimmern sollte das Parkett besonders strapazierfähig und schadstofffrei sein. Büros und formelle Räume profitieren von eleganten, hochwertigen Parkettarten, die Professionalität ausstrahlen. Die Auswahl sollte auch die vorhandene Einrichtung und das Licht im Raum berücksichtigen, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen.

1. Raumgestaltung mit Holzfussböden 

Die Verlegerichtung kann weitgehend nach gestalterischen Gesichtspunkten gewählt werden. Ein schmaler langer Raum kann mit einem kann mit einem quer verlaufenden Parkett optisch verkürzt oder verbreitert werden. Einem Raum, der weder als Quadrat noch als Rechteck wahrgenommen wird, kann mit einer Längsverlegung eine entschiedene Richtung gegeben werden. Die Raumrichtung lässt sich also mit der Verlegerichtung unterstreichen oder neutralisieren, wenn nötig sogar in ihr Gegenteil verkehren. 


Auch der Lichteinfall hat einen Einfluss auf die Wirkung eines Holzfussbodens. So kommt bei Verband- und Dielenböden die Holztextur besonders gut zur Geltung, wenn solche Böden quer zum Lichteinfall verlegt werden. 

Wie die Verlegerichtung einen Einfluss auf die Wirkung der Raumrichtung hat, hat auch die verwendete Holzgrösse und der Einbau von Zwischen- und Randfriesen einen Einfluss auf die Wirkung der Raumgrösse. Kleine Abmessungen z.B. Mosaikparkett, kleine Parkettstäbe und Holzpflaster, vergrössern einen Raum optisch, während grosse Abmessungen z.B. grosse Parkettstäbe und breite Dielen, einen Raum optisch verkleinern. 

Breite Landhausdielen

Zwischenfriesen gliedern einen eine Raumfläche. Wenn nur wenige Zwischenfriese verwendet werden wirkt der Raum kleine. Bei Verwendung mehrerer Zwischenfriese wirkt ein Raum grösser und flächiger. 

Randfriese fassen den Raum zusammen. bei breiten Wandfriesen wirkt ein Raum optisch kleiner, bei schmalen Wandfriesen wirkt er grösser. Die Farbe der Friese hat ebenfalls einen Einfluss: dunkle Friese verkleinern, Räume helle Friese wirken eher neutral. 


Beim Verlegemuster sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Von den klassischen Landhausdielen und Fischgrät-Mustern gibt es eine grosse Anzahl individueller Muster. Über die im Handel verfügbaren Muster besteht für Architekten und Planer auch die Möglichkeit eigene Muster zu entwerfen und herstellen zu lassen. 

Für das gewisse Etwas sorgt in jedem Fall auch eine Intarsie, wie auf diesem Bild. Intarsien können auch frei gestaltet werden. 

Intarsie auf Parkettboden


2. Lackiertes oder geöltes Parkett 

Ein nicht oberflächenbehandelter Holzfussboden sieht innerhalb kürzester Zeit unansehnlich aus und ist zudem unhygienisch. Heutzutage werden zum Oberflächenschutz hauptsächliche Öle und Lacke verwendet. In dieser Tabelle sind die hauptsächlichen Vor- und Nachteile aufgelistet. 


Geöltes Parkett 

Lackiertes Parkett 

Schutz 

  • Anfälliger als lackiertes Parkett 
  • Wiederstandfähiger

Reinigung 

  • Idealerweise mit spezieller Holzbodenseife
  • Staubsauger mit Aufsatz 
  • Leicht zu reinigen 
  • Feucht wischen 

Pflege 

  • Erstpflege empfohlen 
  • Nachölen nach ca. 2-4 Jahren 
  • Keine Erstpflege notwendig
  • Lackpflege kann Abnutzung durch kleine Kratzer verlangsamen 

Reparaturen 

  • Kratzer sind nur optische Mängel 
  • Kleine Kratzer nur wegpolieren 
  • Kann abgeschliffen und neu geölt werden 
  • Kratzer können wasseranfällig machen 
  • Kleine Kratzer können mit Polish behoben werden
  • Tiefer Kratzer aufwändig abschleifen und neu versiegeln 

Raumklima 

  • Reguliert das Raumklima schneller 
  • Holz "atmet"
  • Kaum Einfluss auf das Raumklima 

Optik & Haptik 

  • Meist matter
  • Fühlt sich wie Holz an 
  • Glatte Oberfläche
  • Oft glänzender 


3. Massiv- oder Mehrschichtparkett 

Massivparkett besteht aus einer Holzart und einem massiven Stück. Mehrschichtparkett besteht aus einer Deckschicht und einem Gegenzug, der aus MDF, Multiplex oder mehreren kreuzverleimten Nadelhölzer besteht. 

Massivparkett

Seitdem es Parkett gibt, gibt es auch Massivparkett. Ursprünglich war es die einzige verfügbare Technik einen Holzfussboden herzustellen. Nachdem heute oft durch mehrschichtige Produkte ersetzt wird, bietet massives Parkett immer noch einige Vorteile. 

  • Es sind individueller Verlegemuster möglich: da man beim Massivparkett nicht unbedingt auf deine Nut- und Federverbindung angewiesen, ist bei Verlegemuster mehr möglich 
  • Die Werterhaltung von einem massiven Parkettboden ist höher, da dieser noch oft abgeschliffen werden kann 
  • Massivparkett wird nach dem Verlegen geölt oder lackiert, was zum Vorteil hat, dass man noch über die Farbe entscheiden kann, wenn der Boden einmal liegt. Dieses Verfahren ist jedoch kostspieliger als die fertig behandelten Parkettböden 
Mehrschichtparkett 

Durch neue technische Möglichkeiten kamen in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts mehrschichtige Parkettelement auf den Markt. 

  • Optisch erkennt man nicht direkt einen Unterschied zum massiven Parkettboden 
  • Durch den mehrschichtigen Aufbau sind die einzelnen Parkettelemente deutlich formstabiler 
  • Die Verlegung ist günstiger da der Boden bereits geölt oder lackiert ist und somit einige Arbeitsschritte eingespart werden können 
 

4. Nachhaltigkeit 

Nach der Studie "Ökobilanzierung Holzfußböden (2002), B.Nebel / Holzforschung München - HFM Technische Universität München", die mit Herstellern, Verbänden und Verlegebeunternehmen erstellt wurde, haben Parkettböden eine sehr gute ökologische Bilanz, was unter anderem daran liegt, dass die Nutzungsdauer von Parkettböden sehr liegt: 

Denoch gibt es ein paar Themen auf die man achten sollte: 

  • Kleber: es ist wichtig gute Kleber zu verwenden, die lange halten und wenig gesundheitsschädliche Gase in den Raum abgeben. Hier wird ständig an neuen Lösungen geforscht, die wir stets in unsere Projekte einbauen 
  • Lacke und Öle: da wir im direkten Kontakt mit ihnen sind, ist es besonders wichtig Produkte zu verwenden, die Umwelt und Gesundheit schonen. Gleichzeitig erhöht sich die Lebensdauer, was daran liegt, dass die Oberflächen besser geschützt sind. 

Fazit: auch wenn nachhaltige und wohngesunde Produkte am Anfang etwas teurer sind, zahlt sich diese Investition langfristig aus. Ihr Boden bleibt länger schön, sie haben weniger Renovierungs- und Pflegeaufwand und der Schadstoffgehalt in ihrem zuhause bleibt gering. 


Parkett und Nachhaltigkeit
Warum Parkett ein nachhaltiges Produkt ist und worauf wir achten können